Albert Camus beschrieb in seinem 1947 erschienenen Roman DIE PEST nüchtern und präzise, wie die überwunden geglaubte Pest über eine Stadt hereinbricht. Ähnlich fassungs- und hilflos wie deren Bevölkerung reagieren auch wir auf die Corona-Pandemie, deren Ausmaß und Auswirkungen jedem von uns noch Anfang 2020 wie ein Science Fiction-Szenario vorgekommen wäre. Die iranische Autorin Mahin Sadri und der Regisseur Amir Reza Koohestani analysieren in ihrer Adaption die Auseinandersetzungen über den individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit dieser existenziellen Krise und konfrontieren Camus’ Roman mit unseren heutigen Erfahrungen. Im Mittelpunkt ihrer Neuinterpretation steht die Ärztin Dr. Rieux, die eine Gruppe höchst unterschiedlicher Charaktere zusammenbringt, um den gemeinsamen Kampf gegen die unser soziales und reales Leben bedrohende Seuche aufzunehmen.